Die Debatte um die Studie zum Thema Rechtsextremismus zeigt, dass es zur Versachlichung nicht beiträgt, wenn die steuerfinanzierte Studie nur noch als Zusammenfassung erhältlich ist. Unter folgendem Link finden Sie die komplette Fassung: Klick!
Die letzten Zeilen des Fazits:
"Am Beginn einer solchen partizipativen Kultur muss aber auch, und dies steht durchaus im Widerspruch zum gerade Gesagten, deutlich werden, dass – wohlgemerkt nicht in Ostdeutschland in toto, wohl aber in gewissen Regionen und politisch-kulturellen Umfeldern – eine historisch gewachsene Neigung zu
Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremem Denken virulent ist, die in der politischen Debatte nicht einfach beiseite gewischt werden kann, nur weil die Diagnose einer ostdeutschen Spezifität eine politisch unangenehme Schwere in die öffentliche Auseinandersetzung bringt. Dass dies aber ein richtiger und wichtiger Weg sein kann, zeigen andere Städte und Regionen in Ostdeutschland, die bereit sind, ihr historisches Gedächtnis zu überprüfen und zu reformulieren, das spezifische Erbe von DDR und ostdeutscher Transformation anzunehmen, und die mittels einer politisch gewollten Selbstbefragung und durch politisches Engagement einen Weg der gesellschaftlichen Auseinandersetzung gewählt haben, an dessen Ende auch Erfolge im ostdeutschen Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit stehen können. Diese, gleichwohl viel zu wenig beachteten und noch weniger erforschten, ostdeutschen „Erfolgsgeschichten“ stärker zu betonen, statt einen als westdeutsch wahrgenommenen ausgestreckten Zeigefinger walten zu lassen, kann womöglich auf lange Sicht dazu führen, dass nicht nur „die Sachsen“, um das geflügelte Wort Kurt Biedenkopfs zu nutzen, stärker als bisher „immunisiert“ werden gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit."
Herzliche Grüße,
René Runge, Beisitzer SPD Göltzschtal